Schläfst du noch oder träumst du schon?

Manchmal schieben wir sie lapidar weg mit „War ja nur ein Traum…“.
Und manchmal wühlen sie uns so auf, dass sie uns noch Tage beschäftigen oder wir darin eine geheime Botschaft erkennen möchten.

Ob sie nun als Schäume oder Neuronengewitter, als Wünsche oder Ängste erklärt werden – spannend sind sie allemal, unsere Träume.

Die Sprache der Seele, die sich im Traum ausdrücken mag, ist vielfältig. Sich mit unseren Träumen zu beschäftigen, kann eine Chance sein unser Innerstes zu ergründen.

Bereits Erlebtes integriert sich auch oft in unseren Traumablauf und ist im Grunde eine „automatische“ Bearbeitung von Konflikten. In der sogenannten REM-Phase (Rapid Eye Movement = schnelle Augenbewegungen) während unseres nächtlichen Tiefschlafes werden z.B. belastende Emotionen und Erlebnisse verarbeitet und neutralisiert.

Wo immer ich Menschen begegne, begegne ich mir selbst. Was immer ich im Anderen erkenne, ist bei mir bereits bekannt. Auch im Traum.

Wenn viele Menschen im Traum erscheinen, kann es zur Bearbeitung hilfreich sein zu hinterfragen, ob wir mit der Masse im Widerspruch oder im Gleichklang stehen. Sind wir mit unseren Problemen allein oder teilen die Menschen um uns herum das gleiche Schicksal?

In der Traumarbeit könnten wir uns z.B. fragen „Was beherrsche ich im realen Leben nicht, wozu es einer Illusion bedarf?“

Den leiblichen Tod im Traum zu erleben, könnte auf einen seelischen Stillstand hinweisen, den es zu überwinden gilt. Schwangerschaft und Geburt können für Neubeginn stehen.

Wenn Sie in ihren Träumen wiederholt Schaden erleiden, kann es sinnvoll sein, Ihre Einstellung und Ihren eingeschlagenen Weg in der Wachwelt zu überprüfen.

Sie sehen, wir können uns das Reich unserer Träume nutzbar machen. Und es gibt verschiedene und effektive Möglichkeiten der Annäherung, die uns dienlich sein können, zu ergründen, was uns innewohnt, was wir vielleicht nur noch nicht in unserer Wachwelt „sehen“ konnten…

Songün Demirol-Yilmaz,
Saarbrücken, April 2012

www.praxis-dynamis.de

Träume, die in deinen Tiefen wallen,
aus dem Dunkel lass sie alle los.
Wie Fontänen sind sie, und sie fallen
lichter und in Liederintervallen
ihren Schalen wieder in den Schoß.

Und ich weiß jetzt: wie die Kinder werde.
Alle Angst ist nur ein Anbeginn;
aber ohne Ende ist die Erde,
und das Bangen ist nur die Gebärde,
und die Sehnsucht ist ihr Sinn –
(Rainer Maria Rilke – aus: Frühe Gedichte – )